GEDICHTEvon Barbara Balo* Lorenz ![]() Macumba Mama - Yemaya Maria Ich binde mein Kräuterbüschel am ersten Tag des Frauendreißigers Mariä Himmelfahrt drei Kräuter für meine Liebe den Glauben, das einfache dreifache Glück neun Kräuter für gute Kraft sieben Kräuter für das Sehen hinter die blanke Seite des Seins Meerwasser gieße ich in die blaue Schale: ...Muschelrauschen Gesang der See Mutter Ozean o Mami Wata für Frauen*Stärke vom Mond die Gezeiten gebären - die Perle! Beifuß binde ich für dich und mich: Würze des Winters der kommen muß jenseits von Sonnenland und am Tor des Neuen - für die Verdaulichkeit der mageren Monde & Vertraulichkeit im Sternenlicht Sinnlichkeit, sanfte Magie, Tanz im August ************* Sternschnuppennacht Laurentiustränen am Himmel Venus daneben voller Mond und ich mitten drin im Geschehen Wünsche schwirren durch die Nacht wie Wunderkerzen- funken sprühen Tränen und Gedanken in die lichte Dunkelheit Morgen Übermorgen leben ... schon heute alles geben: Licht tragen Liebe empfangen die Schöpfung immer wieder neu gebären ************* Es gibt keinen Zufall. Koinzidenzen fallen uns wie Blütenblätter in den Schoß - wie Äpfel, wie Birnen, und Sterntalerchens goldne Sterne machen uns reich Geschenke der Verbundenheit! Im Ballett der verwandten Seelen führen Engel uns die Dinge zu zwischen Himmel und Erde und noch vielmehr... ************* Warmer Moschus Warmer Moschus und Duft heißer Haut Muskat in der Luft Moosgrüner Wald, samtig-purpurner Falter Baldrian blüht und wiegt sich im Wind, im lauen Wind Schwarzblauer See Wohliges Schweigen Umfassendes "Komm!": Komm heran und fall, fall in sanftrollendem Schwung hinein in paradiesischen Traum ************* Sonnenfinsternis Wie der Mond vor meine Sonne tritt und mein Blick sich dunkelt! Steht für kurze Zeit eine Tür offen zu anderen Welten Wahn oder Wonnen? Schwingen sich Flügel frei aus den Buckeln oder schlägt das Herz Galeerentakt an Ketten das Licht? Ich lege mein Sonnenohr ganz nah an die Mondmuschel rund und alabastern und höre Ewigkeiten rauschen in ferne Horizonte andrer Galaxien Wie das dunkle Herzblut und der helle Denkstrom sich mischen im Moment der Vereinigung schweigen die Vögel und lauschen gebannt größerer Koinzidenzen Ton: in kupfernem Gemurmel: Botschaft aus Ahnenzeit als Gott die Welt erschuf sprach er die Formel das Wort klingt tief unhörbar der Wurzelzug & Netzespann Lavafluß des Anbeginns. ************* Glück Mache jeden Tag zu einem Fest auch wenn dir nicht zum Lachen zumute ist ... das Lachen kommt mit der Feier des Lebens von selbst beim Tanz nimmt dich eine Melodie bei der Hand: Folge mir! Das Leben ist bunt! Mach die Nacht zu einer Wiese Weide dich an stiller Freude Sternenschein Glühwürmchenleuchten Jasminblütenduft aus der Weite des Firmaments ruft es milde dir zu: Was soll dich das Leben grämen Wenn einer lenkt Wohin es gut wird Dein Tränen trocknen, und du schläfst ein An frischen Quellen lagerst du Und ein warmer Arm umfängt dich Das Glück kommt Weil es schon da ist ************* ![]() Veröffentlichungen von Barbara BaLo* Lorenz: ABRABARABRA, Gedichte, poetische Texte und Zeichnungen, EDITION KNURRHAHN im Thomas Rüger Verlag, Nürnberg 1999, ISBN 3-932717-04-X, DM 18,- "Wenn Peperoni tanzen" mit erotischer Lyrik und Illustrationen erscheint im Frühjahr 2001 im ASTRAM-Verlag. E-Mail an die Autorin: Goldmarie@sternpost.de zurück |