GEDICHTE


von "Die Hexe"
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Mondin Mutter

Ich bin Dein Kind der Unschuld
Dein natürlich geborenes.
Kein Gesetz kann mich zähmen, denn das Deine
Keine Liebe denn die Deine.
Ewig Beständige, ewig Wandelbare, Tausendfältige.
Deine Augen sind Enten im Fluge, Deine Füße tanzender Schaum.
Ich bin Deine Tänzerin, Du bist Tanz.

Ich möchte Deinen goldenen Pfad entlang tanzen-geradewegs zur Sonne...

© "Die Hexe"

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Wir denken unsterblich
wundern uns - über den Tod

Wir sagen: "Gleiches für alle!"
lassen das Selbst aber außen vor

Wir lassen die Wünsche los
wie tollwütige Hunde
auf daß sie der Endlichkeit
den Gar aus machen

Und dabei sehnen unsere Finger
bunte Spuren von Ewigen herbei,
die sie auf weichen Frauenlippen
und zarten Männerwangen
hinterlassen wollen.

Wir wollen die Seelen vollspritzen,
auf daß sie zu schwangeren
Vergißmeinnicht werden.

Wir treiben dabei willenlos
auf goldenem Glück
auf glasblauen Tränen,
wahlweise bequem oder satt.

Wir versuchen unseren Eigengeruch
mit Deos zu verwischen,
um nicht gefunden zu werden

Dann stoßen wir uns -
wach und wund an den Grenzen
und der Verschiedenartigkeit
und lassen Träume verscheiden,
damit sich die Hoffnung nicht verabschiede.

Wir sehen uns in die Augen
es tun sich Welten auf
und werden zur ganz kleine Kammer
in der wir uns plötzlich geborgen fühlen
um im Verlust aller Wahrheit
uns lachend zu finden

Man kann sich leider nicht um alles kümmern, auch wenn man das gerne möchte.

© "Die Hexe"

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Wenn ein Wolf einem Wolf im Wald begegnet, so sagt er:
"Sicher ein Wolf."
Wenn aber ein Mensch einem Menschen im Wald begegnet, so sagt er:
"Sicher ein Moerder!"

© "Die Hexe"

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E-Mail an die Autorin: hexe@hexenseiten.de




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