GEDICHTEvon `Imredh´ Heike ReiterArgoat Vergessen träumt von Einsamkeit In grünem Gewisper schweigt der Wald Eichenblatt an Eichenblatt Im Schatten steinerner Kreise Wird Vergangenheit zum unentwirrbaren Rätsel Am Kreuz leidet der Christus Während die Kirchen Den Erzählungen lauschen Von Wind und Meer Die Zeit hat keine Bedeutung Wo sie stehenbleibt Unter den Bäumen Schläft gebannt im steinernen Grab Der Meister © ´Imredh` Heike Reiter Megalith Im Herz des Waldes Nah beim Schweigen der Zeit Atmet Ewigkeit Der Stein Auf kalter Novembererde Sterben nasse Blätter Einen zyklischen Tod Mit dem Winter Vergeht auch die Hoffnung Lebt wohl Bis zum nächsten Frühjahr? Im Zwielicht Erfrierender Dämmerung Singt vom Immer Der Stein Durch Gedanken an Rituale der Vergangenheit Werden entfacht Erinnerungen An Jene, die nicht mehr sind Bleiben unsterblich die Die niemals waren An den Grenzen Zur anderen Welt Steht Der Megalith © `Imredh´ Heike Reiter Baumland Weiß und silbern Steht streng Die dunkle Kriegerschar Schwach geworden Ist die lichte Herrin Preisgegeben Liegt brach Das Königreich der Hoffnung Unbeweglich stehen die Recken Nach dem Sturm Viele sind Kahlhäuptig geworden Und alt Andere verstummen Im Angesicht der Niederlage Von Gold und Zuversicht Besiegt Trotzdem werden sie nicht gehen Das alte Versprechen Bindet sie Im Baumland Trotzen sie Den Gezeiten des Schicksals Bis wiederkehrt Das Reich der Sonne Und die Alten erwachen Die Träume auferstehen Mit der Wiederkehr des Lichts © `Imredh´ Heike Reiter Eulenlied Komm Wir fliegen Dem Mond entgegen Tauchen ein Kopfüber Ins schwarze Blau Der Nacht Fallen tief Ins Spinnwebnetz Von Dann und jetzt In uns Lebt die Vergangenheit Nichts ist vergessen Sternenketten um den Hals Mondspur im Gesicht Das Ritual Beginnt Ohne Worte Der Tanz Zum Lied der Eule Damit das Feuer Stirbt Endlich Sind wir frei © ´Imredh` Heike Reiter Amarante Sie war nicht wie andere, Wollte es nie sein. Erklärt hat sie sich nie, Ihr Geheimnis gewahrt, Das offensichtlich war. Zu fremden Festen Ging sie hin, In andere Zeit, In ferne Welt, Und gehörte doch hierher. Untrennbar Unrettbar Wächterin des Wissens Hüterin Auch durchs Feuer ist sie gegangen, Doch Flammen wollten Ihr nicht schaden. Sie war nie wie andere, Konnte es nicht sein. Nun ist sie fort Wohin? Du weißt es nicht. Geblieben ist nur, Was sie Dir schrieb Mit roter Schrift, Zur Stunde, die die ihre war, Zum Tag, der ihr geweiht, Zur Zahl, die sie gebar, Und die Blüte, Die ihren Namen trägt: Amarante Unvergänglich © ´Imredh` Heike Reiter Grenzenlos Nicht nur Die Nacht ist Unser Freund - Es ist Auch der Tag. Uns gehören Welt und Zeit. Mit unseren Gedanken Können Wir fliegen, Sind wild und Frei. Ungezähmt Hindert uns Kein Zaun, Kein Gitter, Kein Grenzentum. Sturmwind Singen wir, Nord klingt unser Lied Und Süd. Westwärts liegt Weltenende. Gischtgekrönt sind wir dort, Meerumschlungen Gespielinnen von Ebbe und Flut. Der Winde Bräute Ost Werden wir, Wo In Bäumen Warten uns Verbündete, Auf den Wiesen blüht Ein Heer Und lebendig uns ein altes Rätsel Gefolgschaft schickt © ´Imredh` Heike Reiter ´Imredh`Heike Reiter schreibt Romane, Kurzgeschichten und Lyrik. Themenschwerpunkte sind Fantasy, Mystik und Phantastisches. Bisher Veröffentlichung in der Literaturzeitschrift "Fliegende Literaturblätter" vom Wiesenburg Verlag. Zur Zeit Arbeit an der Anthologie "Komm und entdecke", die in Kürze beim Fahner Verlag erscheint. Außerdem im Internet: "Le Pont Galois" http://www.schreibclub.de/lagalois.htm E-Mail an die Autorin: Imredh@firemail.de |