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BÄUME

Verzauberte Bäume gibt es nicht nur in der Natur, wenn sie ihr jährliches Wechselspiel zeigt.

Auch in der Literatur spielen verzauberte Bäume eine Rolle - so z.B. in Sagen- und in Märchenbüchern. Ob es das "singende, klingende Apfelbäumchen" ist, oder die "rüttel mich, schüttel mich" rufenden Bäume im Märchen Frau Holle oder der Baum, der "Gold und Silber" über Aschenputtel wirft.

Ahorn
Dem Ahorn wurden wirksame Kräfte gegen Hexenzauber, Dämonen und Blitzschlag nachgesagt. In manchen Gegenden war es Brauch in der Johannisnacht Ahornzweige an die Türen der Ställe zu schlagen um böse Geister fernzuhalten und zum Schutz vor Blitzeinschlägen.
Birke
Die Birke gilt als "Baum des Frühlings". Bei den Germanen war Birkenreisig als Schmuck bei rituellen Festen schon genauso beliebt, wie noch heute bei uns der Maibaum, der Kerbbaum oder der Richtbaum. Birkenreisig, das an Dachgiebeln angebracht wurde, sollte Unheil von Mensch und Vieh abhalten. Bei den Germanen wurden Birkenzweigen als Donnerbesen dem Gott Donar geweiht. Zum Schutz vor Insektenbefall und schlechtem Wuchs wurden Birkenzweige in den Acker gesteckt.
Buche
Die Buche ist der am weitesten verbreitete Laubbaum in unseren Breiten. Von der Buche wurden die Worte "Buchstabe" und "Buch" abgeleitet (sprich: Holz). Buchenholz wurde früher auch zur Herstellung von Runen verwendet. Die Bucheckern waren eine beliebte Nahrung und sie wurden auch als Viehfutter verwendet. Buchen können bis zu 250 Jahre alt werden.
Eberesche
Bei den Kelten galt die Eberesche als heiliger Baum. Sie wurde in den ländlichen Gegenden gerne neben das Haus und in die Gärten gepflanzt. Ihr wurden Abwehrkräfte gegen Hexen, Geister und den bösen Blick nachgesagt. Sie ist auch oft auf Friedhöfen anzutreffen. Ihre Zweige wurden häufig an Stalltüren aufgehängt und zur Herstellung von Peitschen benutzt.
Die Edda erzählt, dass sich Thor durch den Zweig einer Eberesche aus einem reißenden Strom rettete, somit war sie auch den Germanen ein heiliger Baum.
Eibe
Eiben werden oft auf Friedhöfen und ums Haus gepflanzt, sie sollen vor Hexen und bösen Geistern schützen. Es heißt, eine Eibe zu fällen bringe Unheil. Man sollte auch keine Eibenzweige im Haus aufhängen, sonst kämen böse Geister ins Haus.

Zauberstäbe wurden oft aus Eibenholz gemacht. Ferner heißt es, wer unter einer Eibe schläft, wacht möglicherweise niemals wieder auf. Die Eibe gilt schon seit dem Altertum als Baum des Todes.

Diesen Ruf hat ihr vermutlich das giftige Alkalid Taxin eingebracht. Dieses ist in allen Pflanzenteilen vertreten (nicht nur in den roten Beeren!). Die Eibe ist ein kleiner Baum, der 10 bis 15 m hoch wird, aber sie kann 2 bis 3 m breit werden. Ihr knorriges Aussehen erklärt, wieso sie als Zauber- und Mythenbaum galt. Aus Eibenholz wurden Schutzamulette gefertigt. Im Mittelalter wurden aus Eibenholz Armbrüste und Bogen hergestellt. "Vor Eiben kann kein Zauber bleiben." ist ein Sprichwort.

Eiche
Die Eiche galt bei vielen Völkern als heiliger Baum. Das Wort Druide wurde aus dem keltischen Wort für Eiche = Dair abgeleitet. Weil die Druiden die einzigen waren, die die heiligen Misteln in den Eichen schneiden durften. Eichenhaine waren heilige Stätte, wo Opfergaben gebracht oder Orakel befragt wurden.

Bei den Germanen war es Brauch unter einer Eiche zu heiraten. Sie war Thor geweiht und kinderlose Paar sollten eine Eiche umarmen, um die Kraft Thors zu erhalten. Die Thingplätze waren von Eichen umrandet.

Die Eichen galten als Schutz vor Geistern und Hexen.

Und jeder hat wohl schon von der Geschichte Bonifiatius gehört, der im Zuge der Christianisierung, im Jahre 725 bei Geismar die Donareiche fällen ließ, um die Wirkungslosigkeit heidnischer Heiligtümer zu demonstrieren. Dies war allerdings nicht die einzige Eiche, die wegen der Kirche gefällt wurde.

Eichen sind imposante Zeitzeugen, denn sie können bis zu 1000 Jahre alt und bis zu 50 m hoch werden.

Erle
Erlen, die ähnlich wie die Weiden in Sumpf- und Moorlandschaften beheimatet sind, haben den Menschen auch ähnlich Angst gemacht. In ihnen wurden verschiedene Geister vermutet. Nebelfrauen, Erlenfrauen, Irrlichter, Hexen und Erlkönige ängstigten die Landbevölkerung. Goethe hat diese Stimmung eindrucksvoll in seinem Erlkönig dargestellt. Wenn Erlenholz geschlagen wird, läuft es an den Schnittstellen sofort blutrot an, vielleicht hat auch das zu dem unheilvollen Bild der Erle geführt. Ein Sprichwort sagt: "Erlenholz und rotes Haar, sind auf gutem Grunde rar."
Haselnuss
Dem Haselstrauch kommt eine vielfältige Bedeutung zu. Er gilt als Abwehrmittel gegen Hexen und böse Geister, schützt aber auch vor Blitzen und Schlangen. Und ist das bevorzugte Holz zur Anfertigung von Zauberstäben und Wünschelruten. Gerichts- und Kampfplätze wurden mit Haselruten, die auch als Richterstäbe dienten, abgesteckt. Ein besonderer Brauch war das Schneiden von Wünschelruten, mit denen man auch Schätze finden konnte. Diese wurden am Johannistag oder an Dreikönig geschnitten. Folgender Spruch wurde dabei aufgesagt:
Ich schneide dich, liebe Ruthen,/ Das du mir musst sagen,/ Um was ich dich tu fragen./ Und dich so lang nit rühren,/ Bis du die Wahrheit tuest spüren.
Auch faule Schüler oder freche Kinder bekamen die Haselrute zu spüren, die wegen ihrer guten Biegsamkeit gerne zur Bestrafung von Missetätern eingesetzt wurde.

Die Haselnuss ist auch ein Fruchtbarkeitssymbol, sie wurde auch deshalb oft in der Nähe des Hauses gepflanzt, damit sich ihre Kräfte übertragen sollte. Daher rührt wohl auch der Aberglaube, dass auf einen Herbst mit vielen Hasselnüssen viele uneheliche Geburten folgen werden. Ein weiterer Aberglaube besagt, springen die Haselnüsse im Feuer hoch, so ist der/die Geliebte untreu.

Holunder
Der Holunderstrauch gehört zu den wenigen Pflanzen, die schon in vorgeschichtlicher Zeit bekannt waren. Holundersamen wurde bereits in Steinzeitsiedlungen und Pfahlbauten gefunden. Den alten Germanen war der Holunder heilig und er war der schützenden Hausgöttin Frau Holle gewidmet. Es wurde auch geglaubt, Frau Holle oder Freya würde in den Blüten wohnen. Auch heute genießt er besonders bei der bäuerlichen Bevölkerung noch großes Ansehen. So sagt ein Sprichwort, vor einem Hollerbaum müsse man den Hut ziehen. Einen Holunderbaum umzuschlagen galt als schwerer Frevel, der Unglück und sogar den Tod bringen konnte. Nach einer christlichen Legende soll sich Judas an einem Holunderbaum erhängt haben.
Linde
Bei den Germanen galt die Linde neben der Eiche als heiliger Baum, dessen Holz zur rituellen Verbrennungen der Toten verwandt wurde. Wegen dem herzförmigen Blatt galt die Linde auch als Baum der Liebe und war der Liebesgöttin Freya gewidmet. Gleichzeitig stand die Linde oft in der Dorfmitte und war Gerichtsbaum, Thingversammlungen wurden unter Linden abgehalten. Die Christianisierung hat auch die Linden nicht verschont, aus vielen Freya-Linden wurden deshalb kurzerhand Marienlinden - und durften somit weiter verehrt werden. Siegfried hat den Drachen unter einem Lindenbaum erschlagen und ein Lindenblatt machte ihn schließlich verwundbar. "Wo wir uns finden, wohl unter Linden" ... heißt es in einem alten Volkslied ... sie war somit auch der Treffpunkt der Liebenden.
Wacholder
Der stark duftende Wacholder wurde zur Abwehr von bösen Geistern und Krankheiten eingesetzt. Sein Holz wurde gerne zur Herstellung von Peitschenstielen genommen. Um das Vieh in der Walpurgisnacht vor Hexen zu schützen wurden die Stallungen mit Wacholder ausgeräuchert. Auch wurden seine Zweige über Türen und Fenster der Stallungen gehängt. Zudem wurde das Holz gerne zur Herstellung von Trinkbechern, Essbestecken oder Fässern verwendet, da man annahm, dass dadurch die Lebensmittel besser geschützt wurden.
Wallnussbaum
Auch der Wallnussbaum galt als Abwehrmittel gegen Hexen, böse Geister und Blitze. Er wurde deshalb oft ums Haus oder in den Hof gepflanzt. Es heißt, wer unter einem Wallnussbaum einschläft, würde nicht wieder erwachen - und eine Hexe könne sich nicht mehr bewegen, wenn man ihr eine Wallnuss unter den Stuhl legt.
Weide
Da Weiden oftmals in Moor- und Sumpflandschaften wachsen, wurde in ihnen der Sitz von Feen, Gespenstern und Wassergeistern angenommen. Und sie wurden so gefürchtet wie die Landschaft, in denen sie wuchs. Auch galten Weiden als Hexentreffpunkt, da Hexenbesen aus Weidenzweigen hergestellt wurden. Es galt als unglücksbringend, wenn man Weidenholz verbrannte. Bei den Griechen galt die Weide dagegen als Versteck und Wohnsitz der Demeter (Göttin der Landwirtschaft und des Wachstums) und ihrer Tochter Persephone (Göttin der Wiedergeburt und des Todes). Auch die Kelten verehrten die Weide und feierten zur Zeit der Weidenblüte das Fest der Wiedergeburt der Natur. Dabei wurden Zweige in den Boden gesteckt, um die Felder fruchtbarer zu machen.


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